Sanddünen wie am Meer, in Franken? Ja, das gibt’s und zwar im Nürnberger Reichswald bei Altdorf. Ihr werdet erstaunt sein, wie sehr nach Urlaub sich ein Tag in diesem besonderen Naturschutzgebiet anfühlen kann. Diese Tour führt Euch zu zwei besonders schönen Dünen. Bleibt aber bitte auf den Wegen!
1:55 h
*
7,5 km
30 m
* Reine Wanderzeit. Wir benötigen natürlich immer viel mehr Zeit (z.B. zum Staunen, Genießen, Dokumentieren)
Unsere Wanderung startet auf einem kleinen Parkplatz am Straßenrand. Der Parkplatz befindet sich etwa 1200 m nach der Autobahnausfahrt.
Der Fränkische Dünenweg führt direkt am Parkplatz vorbei und wir laufen sofort auf sandigem Untergrund los. Von Dünen ist allerdings noch nichts zu sehen.
Der Wald ist auf diesem Wegabschnitt noch saftig grün. Es gibt sogar ein Naturdenkmal: eine große alte Eiche, die bestimmt schon Vieles gesehen hat.
Die ersten knapp 2 Kilometer wandern wir abwechselnd auf schmalen Pfaden und breiten Wanderwegen
Nur noch eine Straße müssen wir überqueren und in einen schmalen Waldpfad einbiegen – und schon laufen wir auf die erste Düne zu....
Die erste Düne
Plötzlich ändert sich die Vegetation uns es riecht nach Kiefernwald...
Schlagartig fühlen wir uns ans Meer versetzt, denn der Sand ist fluffig locker und die Vegetation erinnert stark an den letzten Kroatienurlaub. Nur der Lärm von der A6 im Hintergrund passt nicht so recht ins Bild (dieser wird aber bald immer leiser).
Auch die Hochspannnungsleitung, die die Düne unterbricht, ist nicht besonders romantisch. Aber die Heidefläche darunter hat auch ihren Reiz. Im August blüht das Heidekraut, dann soll es an den Dünen besonders schön sein!
Nach der Stromtrasse folgt der etwa 700 Meter lange Hauptteil der Düne. Der Wanderweg ist hier wenig mehr als ein Pfad im Sand.
Der Weg führt nach oben auf den Dünenkamm. Schätzungsweise ist die Düne 10, vielleicht 12 Meter hoch und an manchen Stellen erstaunlich steil.
Eine ganze Weile führt der Weg auf der Düne entlang.
Am Ende der ersten großen Düne wird der Lärm von der A6 langsam weniger...
... und im weiteren Verlauf der Runde wird er schließlich kaum noch hörbar. Es geht weiter auf einem breiteren Kiesweg und dann wieder auf einem schmaleren Pfad auf Sand.
Durch den Wald machen wir uns auf breiten sandigen Wegen auf zur nächsten, noch größeren Düne.
Die große Düne
Nach einem knappen Kilometer durch den sandigen Wald erreichen wir die zweite, noch größere Düne.
Das besonders Schöne an dieser Düne: die Ruhe. Von der A6 ist nichts zu hören. Bei unserem Besuch waren zudem keine anderen Wanderer da.
Da kann man doch ein wenig die Augen schließen und sich wie im Urlaub fühlen.
Der Weg führt immer oben auf dem Dünenkamm entlang. (Bleibt bitte auf den Wegen!)
Aufgrund der besonderen Höhe und Breite der Düne kann man schön weit in die Umgebung schauen.
Schließlich erreicht der Weg die Abbruchkante der Düne.
Die Wälder und die noch vorhandenen freien Sandflächen sind wertvolle Lebensräume für bedrohte Pflanzen- und Tierarten, die auf diesen trockenen und mageren Extremstandort angepasst sind. Daher ist das Gebiet heute als Naturschutzgebiet "Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg" ausgewiesen und Teil des Naturschutzprojekts "SandAchse Franken". Die Tiere und Pflanzen sind besonders störungs- und trittempfindlich. Bitte bleibt daher auf den Wegen.
Die Dünen entstanden übrigens während der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. Damals waren weite Teile der Region vegationsfrei und starke Winde bliesen den sandigen Untergrund und den Sand eiszeitlicher Flüsse zu großen Dünen auf.
Nach der zweiten Düne heißt es: einen Weg nach unten finden.
Etwa 600 Meter nach Ende der Düne geht rechts ein Pfad nach unten Richtung Forstweg.
Dieser Forstweg ist dann zwar keine Attraktion mehr, bringt uns aber schnurstracks wieder zum Auto.
Eingekehrt sind wir dann noch im nahegelegenen Weißenbrunn im Lindenhof. Auch wenn Heiko gerade nicht so aussieht: das Essen war lecker und die Getränke auch.
Die Sache mit dem Straßenlärm
Wir sind empfindlich was Straßenlärm bei unseren Wanderungen angeht, daher hat uns das erste Drittel unserer Wanderung nicht vollständig gefallen. Wenn ihr diesbezüglich auch empfindlich seid, empfehlen wir Euch, das Gebiet ganz nah an der A6 zu meiden und zum Beispiel direkt zu der zweiten Düne zu wandern.
Für mehr Sand: Der Fränkische Dünenweg
Der Fränkische Dünenweg ist ein etwa 85 Kilometer langer Rundwanderweg im Landkreis Nürnberger Land. Er ist als Qualitätsweg "Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet und kann in fünf Tagesetappen erwandert werden. Unsere Route führt am Anfang über diesen Weg, verlässt ihn aber dann.
Unser Fazit
Bewertung
4
/ 5
Eigentlich eine landschaftlich schöne Wanderung, die Dünen sind sehr besonders und bleiben im Gedächtnis. Abzüge gibt es allerdings wegen dem Lärm in der Nähe der Autobahn und da es keine direkte Einkehrmöglichkeit gibt.
Sanddünen wie am Meer, in Franken? Ja, das gibt’s und zwar im Nürnberger Reichswald bei Altdorf. Ihr werdet erstaunt sein, wie sehr nach Urlaub sich ein Tag in diesem besonderen Naturschutzgebiet anfühlen kann. Diese Tour führt Euch zu zwei besonders schönen Dünen. Bleibt aber bitte auf den Wegen!