Oberfranken

Adventsrunde Gößweinstein mit 3 Ausblicken

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Adventsrunde Gößweinstein mit 3 Ausblicken

Im Advent zeigt Gößweinstein seine ganze Weihnachtsmagie: Burg und Basilika thronen über dem Ort, und auf dieser kurzen Winterrunde begegnen sie uns gleich drei Mal aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dazwischen führt der Weg durch stillen Wald und an Grotten vorbei, bevor wir unten im Ort auf dem Weihnachtsmarkt bei Glühwein und Lichtern ankommen.
0:56 h
*
3,48 km
70 m
* Reine Wanderzeit. Wir benötigen natürlich immer viel mehr Zeit (z.B. zum Staunen, Genießen, Dokumentieren)

Start am Schulparkplatz und Aufstieg zum Kreuzberg

Unsere Adventsrunde starten wir ganz unspektakulär am Parkplatz der Grund- und Mittelschule an der Viktor-von-Scheffel-Straße. Von hier geht es zunächst am Sportplatz vorbei – und schon nach wenigen Minuten tauchen wir in den Wald ein. Die ersten Meter haben es in sich: Der Weg steigt gleich ordentlich an, dafür steht der erste Ausblick nicht lange auf sich warten.

Gleich hinter den letzten Häusern von Gößweinstein wird es ruhig: ein schmaler Weg, Wiese, ein Hauch von Schnee – noch ahnt man kaum, dass es kurz darauf ziemlich steil nach oben geht.

Über einen laubbedeckten Pfad steigen wir den Hang hinauf. Die hohen Bäume und der erste Puderzucker-Schnee auf den Felsen geben dem Wald etwas wunderbar Winterliches.

Oben erreichen wir den Kreuzweg – eine der vielen religiösen Spuren in Gößweinstein, das als bedeutender Wallfahrtsort in der Fränkischen Schweiz gilt. Stationen säumen den Weg, der uns zum Gipfelkreuz führt.

Am Kreuzberg steht das große Kreuz direkt am Felsrand. Der Blick geht weit über den Ort, und man spürt sofort, warum dieser Hügel seit langem ein spiritueller Aussichtspunkt ist.

Tief unter uns breitet sich Gößweinstein aus: rechts die barocke Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit, links die Burg auf dem Felsensporn – ein perfektes erstes Panorama über den Wallfahrtsort. Die mittelalterliche Gipfelburg wurde schon im 11. Jahrhundert erwähnt und war lange Zeit Amtssitz der Bischöfe von Bamberg. Heute beherbergt sie ein kleines Museum und einen Burgbiergarten, beides ist aber leider im Winter geschlossen..

Über den Kreuzweg zur Ölberg- und Elisabethgrotte

Vom Kreuzberg folgen wir weiter dem Kreuzweg. Der Pfad bleibt aussichtsreich, führt aber nun gemütlicher am Hang entlang. Bald tauchen in den Felsen die  kleinen Grotten auf – im Advent besonders stimmungsvoll.

Der Weg senkt sich leicht und führt zwischen bizarren Felswänden hindurch.

Eiszapfen hängen vom Fels, und vor der Ölberg- und der Elisabethgrotte schützt ein Gitter die Figuren im Inneren. Im Inneren der Ölberggrotte steht eine kleine Ölberggruppe, also eine Figurenszene von Jesu Gebet am Ölberg. In der Elisabethgrotte steht  eine Statue der heiligen Elisabeth. Einer Sage nach soll sie hier einst Schutz vor einem Gewitter gefunden haben.

Ein paar Schritte weiter öffnet sich der Blick wieder zum Tal. Zwischen Bäumen und Dächern schiebt sich die Basilika ins Bild...

Zweiter Aussichtspunkt: Ludwigshöhe

Nach den Grotten wechseln wir die Hangseite: Ein Pfad bringt uns hinüber zur Ludwigshöhe, einem weiteren Aussichtspunkt über Gößweinstein. Hier oben steht man etwas zurückgesetzt über dem Ort und schaut hinüber zum Kreuzberg, den wir vorhin bestiegen haben.

Ein steiler Treppenweg zieht sich durch das rotbraune Laub. Stufe für Stufe geht es hinauf – zum Glück ist der Anstieg kurz, und oben wartet schon der nächste Blick über die Dächer.

Von der Ludwigshöhe sehen wir direkt hinüber zum Kreuzberg  – jetzt aus der „Gegenperspektive“. Dazwischen breitet sich Gößweinstein wie ein buntes Schachtelhaus-Dorf aus.

Noch einmal genießen wir das Panorama: Burg und Basilika liegen sich gegenüber, dazwischen die dicht gedrängten Häuser – ein Bild, das im Winterlicht fast wie eine kleine Modelllandschaft wirkt.

Näher zur Basilika und hinunter in den Ort

Nun zieht es uns hinunter in den Ort.

Auf breiteren Wegen geht es bergab, und mit jedem Schritt rückt die Basilika näher heran. Sie ist das Wahrzeichen von Gößweinstein: Eine barocke Wallfahrtskirche, die in den 1730er-Jahren nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut wurde und seit 1948 den Titel einer Basilika minor trägt. Sie gilt als größter Dreifaltigkeitswallfahrtsort Deutschlands, entsprechend oft ist hier Betrieb: Jedes Jahr ziehen zahlreiche Wallfahrtsgruppen in den Ort, der gern als geistliche Mitte der Fränkischen Schweiz beschrieben wird.

Auf dem Weg über den Kirchhof wird die Kirche plötzlich ganz nah. Der Weg führt direkt an der Umfassungsmauer entlang, die Türme ragen hoch in den grauen Winterhimmel.

Vor der mächtigen Westfassade der Basilika spürt man, wie bedeutend dieser Wallfahrtsort ist. Reich geschmückte Portale, Figuren und Reliefs – wer mag, schaut hier kurz hinein und genießt ein paar Minuten Stille. Sie ist in der Regel täglich ab ca. 8 Uhr geöffnet, Besichtigungen sind während des Gottesdienstes aber nicht erwünscht.

Glühwein & Weihnachtsmarkt

Nach so viel Auf und Ab ist Zeit für eine Pause. Rund um die Basilika findet am dritten Adventswochenende der Weihnachtsmarkt statt – klein, aber stimmungsvoll, mit vielen Ständen aus der Region.

Weil es an unserem Tag leicht geregnet hat, suchen wir uns ein trockenes Plätzchen im „Holzwurm“. Unter dem Holzdach, mit Heizstrahler und heißem Glühwein in der Hand, lässt sich der Adventsregen wunderbar aushalten.

Zwischen Ständen mit Handgemachtem, Leckereien und Deko schweift der Blick immer wieder zu den Kirchtürmen.

Mit der Basilika im Hintergrund wirkt der Weihnachtsmarkt noch ein bisschen festlicher.

Dritter Ausblick: Pavillon Wagnershöhe

Zum Abschluss wartet noch ein letzter Aussichtspunkt auf uns. Von der Ortsmitte steigen wir über Treppen und einen kleinen Weg hinauf zur Wagnershöhe. Oben steht ein hölzerner Pavillon, von dem aus man ins Wiesenttal und zurück auf Gößweinstein blickt.

Der Pavillon auf der Wagnershöhe gilt als einer der klassischen Aussichtspunkte rund um Gößweinstein. Sein Name erinnert an Richard Wagner, der die Region sehr schätzte – einer lokalen Sage nach soll ihn die Burg Gößweinstein sogar zur Gralsburg in Parsifal inspiriert haben.

Der Pfad führt über eine Treppe bergauf. Die kargen Winterbäume geben immer mehr den Blick frei und wieder hat man einen schönen Blick auf Basilika und Ort!

Im Pavillon selbst ist es windgeschützt und wir genießen den Ausblick auf....

... das Wiesenttal – ein stiller Moment nach dem Trubel des Weihnachtsmarkts.

Zurück zum Parkplatz

Vom Pavillon steigen wir denselben Weg wieder hinunter in den Ort und schlendern durch die Gassen zurück Richtung Parkplatz. Noch einmal blicken wir über die Dächer auf die hellgelbe Basilika – danach sind es nur noch ein paar Minuten bis zum Ausgangspunkt....

Ein schöner Abschluss für diese kurze Adventswanderung mit gleich drei Ausblicken auf Gößweinstein.

Unser Fazit

Bewertung
4.3
/ 5

Kurze, einfache Runde mit ein paar steileren Passagen am Anfang. Insgesamt gut zu gehen, aber im Winter stellenweise etwas rutschig. Die drei Aussichtspunkte sind alle schnell erreicht und bieten sehr unterschiedliche Perspektiven auf Gößweinstein.

HIGHLIGHTS
  • Drei wunderschöne Ausblicke über Gößweinstein
  • Basilika & Burg immer wieder im Blick
  • Grotten entlang des Kreuzwegs
  • Kleiner, gemütlicher Weihnachtsmarkt am 3. Adventswochenende
  • Glühwein-Einkehr auch bei Regen möglich (z. B. „Holzwurm“)
  • Perfekte kurze Runde für Wintertage
  • Im Advent zeigt Gößweinstein seine ganze Weihnachtsmagie: Burg und Basilika thronen über dem Ort, und auf dieser kurzen Winterrunde begegnen sie uns gleich drei Mal aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dazwischen führt der Weg durch stillen Wald und an Grotten vorbei, bevor wir unten im Ort auf dem Weihnachtsmarkt bei Glühwein und Lichtern ankommen.
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